Reibungsloser Umzug ins Ausland: Checklisten, Kosten

Ein Umzugs-LKW fährt über die Grenze bei einem Umzug ins Ausland.

Ein Umzug ins Ausland verlangt mehr als nur den Transport von Möbeln: Er erfordert eine sorgfältige Planung, die Berücksichtigung rechtlicher, steuerlicher und administrativer Aspekte sowie ein gutes Timing. In diesem Ratgeber erhalten Sie praxisorientierte Informationen und Tipps sowie konkrete Checklisten für einen erfolgreichen und möglichst stressfreien Umzug ins Ausland. Zudem nennen wir Ihnen konkrete Beispiele für die anfallenden Umzugskosten.

Planung und Vorbereitung: Checkliste für eine reibungslose Auswanderung aus Deutschland

Ein strukturiertes Vorgehen ist entscheidend, wenn Sie von Deutschland ins Ausland ziehen wollen. Spätestens 6 bis 12 Monate vor dem Umzug sollten Sie damit beginnen, sich intensiv mit allen notwendigen Schritten und vorbereitenden Maßnahmen auseinanderzusetzen. Dazu gehören unter anderem:

Einreise- bzw. Aufenthaltsbestimmungen, Dokumente: Wird für das gewählte Land ein spezielles Visum benötigt? Wie lange dürfen Sie sich dort ohne speziellen Aufenthaltstitel aufhalten? Benötigen Sie eine Arbeitserlaubnis (z. B. „Greencard” USA)? Müssen Sie eventuell eine bestimmte frei verfügbare Geldmenge oder einen Arbeitsvertrag vor der Einwanderung vorweisen? All diese Fragen sollten Sie vor einer Auswanderung geklärt haben. Gute Informationsquellen können hier zum Beispiel die Webseiten der jeweiligen Konsulate bzw. Botschaften sein. Ziehen Sie innerhalb der EU um, vereinfachen sich Auswanderung und Umzug aufgrund der gewährten „Freizügigkeit” meist erheblich. Beachten Sie, dass für Einreisen in das Ausland Dokumente wie Personalausweis und Reisepass noch für eine bestimmte Zeit gültig sein müssen. Beantragen Sie deshalb, falls erforderlich, rechtzeitig neue Dokumente. Für Kinder sind für die Einreise ins Ausland teilweise eigene Dokumente nötig. Eine Eintragung in den Ausweisdokumenten der Eltern reicht hier mitunter nicht.

Impfungen/Gesundheitscheck: Einige Länder schreiben bei der Einreise und Einwanderung bestimmte Impfungen oder einen Gesundheitscheck vor. Reisemedizinische Beratungen und Impfungen bietet zum Beispiel das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg an. Achten Sie darauf, dass erforderliche Impfungen in einem Impfpass dokumentiert sind.

Medikamente: Für die Einfuhr bestimmter Medikamente können im Ausland teilweise sehr abweichende Regelungen gelten. So kann unter anderem die Einfuhr starker Schmerzmittel ohne entsprechenden Nachweis einer Verordnung eine Straftat sein („Betäubungsmittel”). Informieren Sie sich daher genau über die geltenden Bestimmungen im Zielland.

Aus Deutschland abmelden: Wenn Sie planen, aus Deutschland auszuwandern, ist eine korrekte Abmeldung Ihres deutschen Wohnsitzes nötig. Vereinbaren Sie dazu am besten einen Termin bei Ihrem zuständigen Einwohnermeldeamt. Grundsätzlich ist eine Abmeldung aber auch ohne Termin möglich. Die Abmeldung muss spätestens zwei Wochen nach dem Umzug erfolgen. Da eine nachträgliche Abmeldung bei einer Auswanderung wenig praktikabel ist, sollten Sie diese schon vor dem Umzug erledigen. Dies ist maximal eine Woche vor dem eigentlichen Auszug möglich. Lassen Sie sich von der Behörde eine Abmeldebescheinigung aushändigen.

Meldepflicht im Zielland: Je nach Zielland gelten unterschiedliche Pflichten für eine Anmeldung nach dem Umzug. Informieren Sie sich vor der Auswanderung darüber und welche Papiere Sie für die Anmeldung benötigen.

Steuerliche Pflichten/Besonderheiten: Mit einem dauerhaften Umzug ins Ausland endet auch die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland. Dennoch können in Deutschland erzielte Einkünfte wie Mieteinnahmen trotzdem weiterhin in Deutschland steuerpflichtig bleiben (beschränkte Steuerpflicht). Um Nachteile zu vermeiden, sollten Sie sich ebenso beim Finanzamt abmelden. Zudem besteht natürlich auch in den meisten Zielländern eine Steuerpflicht, wenn Sie dort Einkünfte erzielen. Mit vielen Ländern bestehen unterschiedlich beschaffene Doppelbesteuerungsabkommen zur Vermeidung einer doppelten Besteuerung. Insgesamt ist das Thema „Auswandern und Steuern” sehr komplex. Lassen Sie sich daher rechtzeitig fachmännisch dazu beraten.

Krankenversicherung: Ziehen Sie innerhalb der EU um, bleiben die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel auch im Zielland bestehen. Erfolgt ein dauerhafter Umzug in Länder außerhalb der EU, erlischt meist der Schutz durch die gesetzliche Krankenversicherung. Hier ist dann eine spezielle private Krankenversicherung nötig. Oft kann man eine gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland zumindest bei einem vorübergehenden Auslandsaufenthalt beitragsfrei ruhen lassen (Anwartschaft). Lassen Sie sich am besten von Ihrer Krankenkasse rechtzeitig zu dem Thema „Krankenversicherung bei Auswanderung” beraten. Beim Abschluss einer passenden privaten Krankenversicherung können Versicherungsmakler helfen.

Rentenversicherung/Rentenansprüche: Informieren Sie sich rechtzeitig, wie sich eventuelle Unterbrechungen der Beitragszahlungen auf Ihre Rentenversicherung auswirken. Mit einigen Ländern bestehen auch außerhalb der EU Sozialversicherungsabkommen, die eine Auszahlung der Rente im Zielland problemlos machen.

Konto eröffnen im Ausland: Holen Sie Informationen ein, welche Voraussetzungen für eine Kontoeröffnung im Ausland erfüllt sein müssen und welche Papiere Sie dafür benötigen.

Schule: Falls Sie mit Kindern aus Deutschland auswandern, sollten Sie unter anderem frühzeitig Kontakt zu geeigneten Schulen im Zielland aufnehmen.

Führerschein: Wird Ihr deutscher Führerschein im Ausland dauerhaft anerkannt oder benötigen Sie zum Beispiel einen internationalen Führerschein?

Arbeitsvertrag kündigen: Werden Sie nicht von Ihrem Arbeitgeber ins Ausland gesandt, müssen Arbeitsverträge natürlich fristgerecht gekündigt werden.

Kündigung von Wohnung und Verträgen: Kündigen Sie Mietverträge und andere Verträge für Telefon, Wasser, Strom, Gas etc. und nicht mehr benötigte Versicherungen rechtzeitig.

Nachsendeauftrag für die Post: Richten Sie einen Nachsendeauftrag für Ihre Post ein, damit Sie zum Beispiel wichtige Behördenpost auch am neuen Wohnsitz erreicht. Alternativ bietet sich ein Nachsendeantrag zu Verwandten oder Freunden in Deutschland an, da der Postversand in „exotische” Länder teilweise nicht zuverlässig oder nur mit großer Verzögerung klappt.

Umzug ins Ausland: konkrete Checkliste für den eigentlichen Umzug

Der eigentliche Umzug ins Ausland erfordert ebenfalls eine präzise Planung, um Verzögerungen, unnötige Kosten und Stress zu vermeiden. Diese nachfolgende Checkliste konzentriert sich auf die konkrete Umsetzung eines internationalen Umzugs aus Deutschland – ergänzend zu den bereits in der obigen Checkliste genannten überwiegend bürokratischen Schritten:

Inventar- bzw. Umzugsliste erstellen: Listen Sie alle Gegenstände, die transportiert werden sollen detailliert auf. Dies dient als Basis für die Kostenkalkulation der Umzugsunternehmen (bei Erstellung eines Angebots) und der Berechnung eventuell anfallender Zollgebühren.

Verpackungsmaterial organisieren: Kaufen oder mieten Sie Kartons, Luftpolsterfolie, Klebeband und Etiketten. Verpacken Sie Ihr Inventar selbst, können Sie im Vergleich zur Verpackung durch das Umzugsunternehmen oft deutlich Kosten sparen.

Wertvolle Gegenstände dokumentieren: Dokumentieren Sie vor dem Umzug den Zustand wertvollen Umzugsguts (z. B. Bilder, antike Möbel) mit Fotos. Dies hilft eventuelle Schadensersatzansprüche bei Beschädigung geltend zu machen. Machen Sie sich Gedanken, welche persönlichen Gegenstände, Medikamente, Dokumente etc. Sie nicht dem Umzugsunternehmen überlassen möchten. Machen Sie sich Kopien (eventuell beglaubigen lassen) von wichtigen Dokumenten und lagern Sie diese bei vertrauenswürdigen Personen. So können Ersatzdokumente bei einem Verlust der Originale leichter beschafft werden.

Angebote von Umzugsunternehmen einholen: Kontaktieren Sie mehrere seriöse Umzugsunternehmen und bitten Sie diese um eine Angebotserstellung für den Umzug. Da die Einholung von Angeboten verschiedener Umzugsunternehmen oft mühsam und zeitaufwendig ist, empfehlen wir einfach das folgende Formular auszufüllen. So erhalten Sie Angebote mehrerer Umzugsunternehmen, die Ihre gewünschten Leistungen erbringen können: 👉 Direkt zum Formular

Vertrag prüfen: Sagt Ihnen ein Angebot zu, klären Sie Haftung, Fristen und Stornobedingungen des Vertrags.

Umzugsunternehmen rechtzeitig beauftragen: Buchen Sie den Umzug nicht zu spät, um eventuelle „Eilzuschläge” zu vermeiden. Beauftragen Sie ein Umzugsunternehmen für Auslandsumzüge ca. 3 bis 6 Monate vor dem geplanten Umzugstermin.

Zoll: Informieren Sie sich über die Einfuhrregeln des Ziellandes (z. B. über die jeweilige Zollbehörde). Umzüge innerhalb der EU erfordern in der Regel keine Zollabwicklung. Erstellen Sie, falls nötig, eine detaillierte, wertebasierte (Rechnungen sind hier hilfreich) Inventarliste für die Zollbehörde des Ziellandes. Teilweise muss diese in der Landessprache angefertigt werden. Oft wird jedoch auch Englisch akzeptiert.

Haustiere: Möchten Sie mit Haustieren umziehen, informieren Sie sich über zum Beispiel Quarantäne- und Impfbestimmungen des Ziellandes. Für den Transport von Haustieren gelten oft besondere Vorschriften (spezielle Transportboxen, maximale Transportzeiten etc.).

Übergabe der alten Wohnung, Verkauf/Vermietung Immobilien: Organisieren Sie die Übergabe der alten Wohnung oder die Vermietung bzw. den Verkauf einer eigenen Immobilie rechtzeitig. Mitunter kann es bezüglich anfallender bzw. verpflichtender Renovierungsarbeiten beim Auszug aus Wohnungen zu Streitigkeiten kommen. Klären Sie die Thematik „Renovierung” daher mit Ihrem Vermieter, bevor die Zeit für zum Beispiel auszuführende Malerarbeiten vor dem Umzug knapp wird.

Nach dem Umzug im Zielland: Kontrollieren Sie das Umzugsgut im Zielland auf Schäden und melden Sie diese innerhalb der vertraglich vereinbarten Frist. Zu Dokumentation von Schäden sind Fotos sehr hilfreich.

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Grundsätzliche Kriterien für die Auswahl eines Umzugsunternehmens

Neben den Umzugskosten und der Verfügbarkeit können zum Beispiel auch die folgenden Kriterien bei der Auswahl eines Umzugsunternehmens wichtig sein:

  • Erfahrung mit internationalen Umzügen und Zuverlässigkeit (z. B. Empfehlungen durch Bekannte, Bewertungen im Internet)
  • Gute Kundenbetreuung, persönlicher Ansprechpartner
  • Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen (Werden alle geforderten Dienstleistungen abgedeckt?)
  • Mitgliedschaft in Verbänden wie „IAM” (International Association of Movers mit hohen Qualitätsstandards) und/oder „FIDI” (globale Allianz von professionellen Umzugsunternehmen mit einheitlichen Standards)
  • Transparente Kosten

Wie setzen sich die Kosten eines internationalen Umzugs zusammen?

Die Kosten für einen Auslandsumzug können von vielen Faktoren abhängen:

  • Entfernung zwischen den Umzugsorten
  • Gewähltes Transportmittel (z. B. See- oder Luftfracht, Transport per Lkw)
  • Sammel- oder Einzeltransport (Sammeltransport ist meistens günstiger)
  • Menge (Volumen) und Gewicht des Umzugsguts
  • Gebuchte zusätzliche Dienstleistungen (z. B. Demontage von Möbeln, Verpacken des Umzugsguts, Tiertransport, zusätzliche Versicherungen, Erledigung von Formalitäten etc.)

Was kostet ein Umzug ins Ausland?

Wie bereits erwähnt, hängen die Kosten für einen internationalen Umzug von vielen Faktoren ab. Die nachfolgenden Beispiele können daher nur als sehr grobe Richtwerte dienen:

  • Kleine 1-Zimmer-Wohnung: ca. 1.200 – 3.000 Euro (innerhalb Europas), ca. 2.000 – 7.500 Euro (Übersee).
  • Mittlere 3-Zimmer-Wohnung: ca. 2.500 – 5.000 Euro (innerhalb Europas), ca. 5.000 – 17.000 Euro (Übersee)
  • Haus, große Wohnung: ca. 5.000 – 14.000 Euro (innerhalb Europas), ca. 12.000 bis – 32.000 Euro (Übersee)

Häufige Fragen

Muss ich mich in Deutschland abmelden, wenn ich auswandere?

Ja, eine Abmeldung ist vorgeschrieben.

Muss ich den deutschen Behörden meine neue Adresse im Ausland mitteilen?

Nein, es gibt keine Pflicht zur Mitteilung der neuen Adresse. Dies kann jedoch aus organisatorischen Gründen sinnvoll sein.

Wie hoch sind die Kosten für einen internationalen Umzug?

Pauschale Aussagen sind hier schwierig. Die Kosten können etwa zwischen 1.200 Euro (kleine Wohnung, Umzug innerhalb Europas) und 32.000 Euro (ganzer Hausstand, Umzug in weit entfernte Überseegebiete) liegen.

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Haftungsausschluss

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf unserer langjährigen Erfahrung in der Umzugsbranche oder wurden sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der genannten Informationen können wir jedoch nicht garantieren.